Jugendaktionen


Jugendzeltlager in Eisenach (12.08.-14.08.)

Eisenach – das bedeutet Partnerschaft, Geselligkeit und Freundschaft.

Nach langer, pandemiebedingter Unterbrechung war es in diesem Jahr endlich wieder möglich, die Tradition der Jugendzeltlager mit unserem Partnervereinen „Eiserne Ruhe e.V.“ zu pflegen. Eingeladen haben unsere Freunde aus Eisenach, sodass wir am Freitag, d. 12.08.22, mit zwei Fahrzeugen, neun Jugendlichen und vier Betreuern die Reise antraten. Für diejenigen, die nicht zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung dabei waren, bedeutet die Partnerschaft seit vielen Jahren auch Freundschaft. So war das langersehnte Wiedersehen etwas ganz Besonderes.

Eingeladen wurden wir zum Trenkelhof, einem Teich, bei dem es unseren Freunden vor etwa zwei Jahren durch umfangreiche Maßnahmen gelungen ist, ein Ökosystem zu schaffen, das die Nachzucht eigener Karpfen ermöglicht. Das Vorgehen hierzu, aufgetretene Schwierigkeiten und weitere Erfahrungen sollten später in geselliger Runde ausgetauscht werden – gelebte und konstruktive Partnerschaft.

Am Zielort angekommen, konnten die Vorbereitungen für die nächsten Tage/Nächte getroffen werden. Das Vereinszelt und die Feldbetten wurden aufgebaut, Schlafquartiere eingerichtet und dann folgte auch schon das Wichtigste: das Einrichten der Angelplätze und Einbringen der Ruten. Der primäre Zielfisch war klar, also wurden die Montagen zusammengebaut und die Haken mit Boilies der Geruchs- und Geschmacksrichtungen „A“-pfel bis „Z“-itrone bestückt. Wenn so manch ‚alter Hase‘ das heutige Angelequipment sieht, kann schnell die Frage aufkommen, ob die Karpfen heutzutage nicht mehr mit einfacher Grundmontage und Mais gefangen werden können!? Man kann beruhigt sein – es klappt immer noch hervorragend.

An die 60 Fische wurden gelandet, davon vorrangig Karpfen. Aber auch Aale und Hechte gingen an die Haken.

 


 Viele der gefangenen Karpfen waren aus der eigenen Nachzucht, was man an der Tierlänge von ca. 20cm – 25cm ausmachen konnte. Diese Exemplare wurden entnommen und in einem Behälter mit externer Sauerstoffversorgung zwischengehältert. In regelmäßigen Abständen wurden die Karpfen dann unter Einbezug interessierter Jugendlicher in weitere Vereinsteiche umgesetzt.

Wie immer war auch die Versorgung auf das Beste gewährleistet. Von einem Frühstück, das liebevoll vorbereitet wurde und im Sonnenaufgang am See eingenommen werden konnte, bis hin zum Abendessen mit Grillgut, Salaten, Nudeln mit Gulasch u.v.m. wurde wohl alle Geschmäcker bedient und keiner ging hungrig schlafen.

Am Sonntagmorgen war die Zeit bereits wieder verflogen. Die Heimreise stand an und so packten wir nach dem Frühstück die Angelsachen zusammen, bauten Feldbetten und Zelte ab und verstauten alles sicher in den Fahrzeugen, um gegen 10 Uhr die Heimreise anzutreten.

Jugend und Jugendarbeit bedeutet Zeit. Zeit, die im Kreise von Freunden während geselliger Stunden verbracht wird, aber auch viel Zeit, die von ehrenamtlich agierenden Vereinsakteuren für unsere Jugend aufgebracht wird. Es ist daher angebracht, an dieser Stelle all jenen Dank auszusprechen, die immer wieder zum Gelingen solcher Veranstaltungen beitragen und Jugendarbeit dadurch erst möglich machen. Im Besonderen soll den Eisenacher Freunden Rüdiger, Andy, André und Michael, sowie den Marburger Vereinskollegen Stefan, Fabian und Sven für ihr Engagement gedankt sein.

 

 

Adrian Becker


Abfischen eines Waldsees

Ein Bekannter machte mich auf ein Gewässer aufmerksam, einen kleinen Waldsee in der Gemarkung  Wetter im Landkreis Marburg-Biedenkopf nach seiner Aussage übervoll mit Karpfen, die unbedingt abgefischt werden müssten.

Ich war skeptisch und versuchte zunächst einmal die Zuständigkeiten für diesen See zu klären. Nachdem sich der NABU als nicht zuständig zeigte, versuchte ich mein Glück bei der "Unteren Naturschutzbehörde" des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Der dort zuständige Sachbearbeiter, Herr Jürgen Könnemann, wusste sofort um welches Gewässer es sich hier handelte. Nach einem Gespräch und Schilderung der Sachlage, erteilte uns die "Untere Naturschutzbehörde" den Auftrag, die Bedingungen in diesem Waldsee zu ergründen um den Sachverhalt zu klären. Als Jugendleiter des Marburger Fischereivereins, beabsichtigte ich daraufhin eine Aktion für unsere Jugendgruppe zu iniziiren.

Ausgestattet mit Fischtransportbecken und Sauerstoffflaschen machten wir uns am 26.06.2016 auf den Weg um dem Hörensagen auf den Grund zu gehen. Nach dreißig Kilometern Wegstrecke tauchte ein unscheinbarer Waldsee, ca. 100 m2 groß und sehr trüb, in einem sehr abgelegenen Teil des Burgwaldes vor uns auf. Die Wassertrübung ließ darauf schließen, dass hier einiges an Aktivität unter der Wasseroberfläche stattfand. Die Jungs hatten ihre Ruten auf Anweisung mit Schonhaken ausgestattet, da wir den vielleicht zu erwartenden Fisch gegebenenfalls in eines unserer Vereinsgewässer umsetzen zu können.

Der Erfolg ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten, Fisch auf Fisch wurde in unser mitgeführtes Becken gesetzt und es wollte kein Ende nehmen. Wir entnahmen an diesem Tag ca. 100 Karpfen, alle zwischen 10 und 30 cm Länge. Uns wurde jetzt klar: hier handelt es sich nicht nur um eine gelungene Aktion für die Jugendlichen unseres Vereins, sondern um eine Rettungsaktion für die Überpopulation an Fischen in diesem kleinen Gewässer. Die Rückmeldung an die "Unteren Naturschutzbehörde" des Landkreises Marburg- Biedenkopf hatte nach Schilderung der Sachlage zur Folge, dass Herr Könnemann  den Auftrag und die Genehmigung zu zwei weiteren Terminen erteilte um den Fischen aus dieser Extremsituation zu helfen.

In Absprache mit unserem ersten Vorsitzenden, Herrn Jürgen Schwarz, und unserem Gewässerwart, Herrn Horst Schrey, sollte zusätzlich ein elektrisches Abfischen des Gewässers durchgeführt werden.

In den genehmigten zwei weiteren Aktionen entnahmen wir diesem kleinen Gewässer ca. 400 Fische: Kleine Karauschen, Spiegel-, Schuppen-, Koi- und Amorkarpfen bis 5 kg. Alle diese Fische konnten wir nach Sichtprüfung auf ihren Gesundheitszustand in einen unserer Baggerseen aussetzen, ein Gewässer welches eine derartige Population zulässt. Die drei gefangenen Koi- Karpfen konnte wir an einen Zierteichbesitzer weitergeben, der sich sehr über diese stattlichen Tiere freute.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich aus einer geplanten Jugendgruppenaktion eine Win- Win-Situation ergeben hatte. In einer  beispielhaften Aktion zwischen der Naturschutzbehörde des Landkreises Marburg-Biedenkopf und dem Fischereiverein Marburg/Lahn konnten hier mehrere hundert Fische aus einer Zwangssituation befreit werden, die ansonsten sicherlich in einer Katastrophe geendet hätte.

 

Stefan Becker


Jugendcamp in Eisenach (2014)

"Traditionsgemäß" ging auch in diesem Jahr eine Einladung des Eisenacher Fischereivereins "Eiserne Ruh" bei uns ein. Klaus Ackermann, Jugendgruppenleiter aus Eisenach, und ich besprachen im Vorfeld die Einzelheiten des Ablaufs per Telefon. Ausgestattet mit Großraumzelt, Feldbetten, und anderen wichtigen Dingen, die ein Angler braucht, wenn er einmal drei Tage außer Haus ist, machten wir uns – 16 Jugendliche und vier Betreuer – am 13.06.2014 um 15:00 Uhr auf den Weg in Richtung Trenkelhof - ein schönes Stückchen Erde, wie in den Berichten der letzten Jahre auf unserer Homepage bereits beschrieben. Dort angekommen, machten sich die Jugendlichen zur großen Verwunderung einiger Anwesenden sofort und selbstständig an den Aufbau unseres Nachtlagers. Hier waren keinerlei Anweisungen nötig, die Älteren, die schon öfter vor Ort waren, erklärten den Jüngeren wie und was zu tun war. Wir Erwachsenen begrüßten uns derweil. Als die Arbeiten des Aufbaus verrichtet waren, kam nur kurz die Frage "Können wir jetzt", und schon war die ganze Meute ans Wasser verschwunden. Ich machte mich derweil daran, den mitgebrachten Gasbräter in Position zu bringen, denn wie vereinbart hatten wir Marburger die Versorgung des ersten Abends übernommen. Steaks und Würstchen mit Brötchen und Kartoffelsalat wurden für die ca. 45 anwesenden Personen bereitet. Fast alle Jugendlichen nahmen diese Mahlzeit am Wasser zu sich, denn man hat ja keine Zeit, sich von seinem Angelplatz zu entfernen. Wie es eben beim Angeln ist, man weiß nie, wie es läuft. In den letzten Jahren war es eher mager, was die Fischausbeute betraf. Dieses Mal war es anders. Keine Stunde später, die erste Aufregung: Fisch! Ich machte mich mit meiner Kamera auf den Weg um Fotos zu schießen. Dies getan, ging ich zurück, wollte es auf jeden Fall, aber schon hallte der nächste Ruf um den See, dann der nächste... Irgendwann hörte ich auf zu zählen, es waren in der ersten Nacht ca. 20 Karpfen verschiedenster Stärken zu verzeichnen. Gegen 4:00 Uhr waren endlich alle im Zelt. So konnte auch ich mich jetzt in aller Ruhe zu Bett begeben. Um 6:00 Uhr, mein Freund Rüdiger Lingelbach aus Eisenach hatte schon Kaffee gekocht, machten wir uns daran, den Frühstückstisch zu decken. Frische Brötchen, die wir zuvor in Eisenach geholt hatten, Wurst, Käse und natürlich Nutella warteten dann auf die noch schlafende Rasselbande.

Nach dem Frühstück teilte Klaus den Jugendlichen mit, sie könnten jetzt auch an der kleinen ca. 4m breiten Nesse, die ebenfalls zu den Vereinsgewässern der "Eisernen Ruh" gehört, fischen gehen. Da die Eisenacher nicht so massiv unter einem Kormoran-Problem leiden wie wir Marburger, ist dieses Gewässer unter natürlichen Abwuchsbedingungen sehr gut mit Forellen bestückt. Die Fangerfolge des ersten Tages am See sollten sich hier in Form von Salmoniden wiederholen. Ein zweiter sonniger und fangtechnisch erfolgreicher Tag nahm so seinen Lauf.

Nach einem deftigen Abendessen, bestehend aus Gulasch, Knödeln und Rotkrautsalat, kehrte merklich Ruhe ein. Die Jungs erzählten, saßen am Lagerfeuer und ein Jugendlicher aus Eisenach musizierte auf seiner Gitarre. So schön kann Jugendarbeit sein! Gegen 24:00 Uhr waren fast alle, ein paar "Große" ausgenommen, im Zelt und meine Nachtruhe sollte etwas länger währen als die letzte. Sonntagmorgen, 7:30 Uhr, der Frühstückstisch war gedeckt, setzte ich mich mit meinem Kaffee ans Seeufer. Dichte Nebelschwaden zogen über das Wasser und ein großer blutroter Ball erhob sich aus den Baumreihen – einfach wunderschön!

Nach dem Frühstück hatten die Jungs noch Zeit, bis 11:00 Uhr fischen zu gehen. Danach machten wir uns daran unser Lager abzubrechen. Um ca. 12:30 Uhr brachen wir in Richtung Heimat auf. Nach zweistündiger reibungsloser Fahrt erreichten wir unser Vereinsheim in Marburg-Wehrda und übergaben unsere Schutzbefohlen an ihre Eltern.

Wie immer an dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich bei diesem Zeltlager unterstützten: Achim Wallus (Vorstandsmitglied) sowie den Elternteilen Peter Prokopski und  Ulrich Ley. Danke auch an unsere Freunde in Eisenach: Klaus, Rüdiger, Andy, André, Michael und die "Jungs vom Trenkelhof".

 

Stefan Becker

Rutenbaukurs beim Fischereiverein MArburg

Rutenbau ist eine anspruchsvolle und spannende Herausforderung. Einige unserer Jugendgruppenmitglieder, die schon in 2013 an einem in unserem Vereinsheim durchgeführten Rutenbaukurs teilgenommen hatten sowie andere, die neugierig  geworden waren, hatten ihr Interesse angemeldet. Ein zweiter Rutenbaukurs war gewünscht und diesem Wunsch der Jugendlichen sollte entsprochen werden.

Im Frühjahr 2014 setzte ich mich daher erneut mit dem Ehepaar Spriestersbach in Verbindung um einen Termin für einen Folgekurs zu vereinbaren.

Am 27.06 2014 war es dann soweit. Um 17.00 Uhr fiel der Startschuss zum zweiten Rutenbaukurs in unserem Vereinsheim. Petra und Nicolai Spriestersbach fanden sehr schnell Zugang zu den Jugendlichen und so konnte nach ersten Absprachen die Arbeit beginnen. Die zu einem früheren Zeitpunkt bestellten Materialien und je nach Bauvorhaben zum Teil sehr hochwertigen Bauteile, wurden von den Jugendlichen in Augenschein genommen und sollten, so das Ziel Einzelner, sogar als hochseetaugliche Angelrute während  unserer geplanten Jugendfreizeit in Norwegen zum Einsatz kommen.

In den ersten Stunden des Abends wurden die Griffstücke erstellt. Nach dem Anpassen der Einzelteile, die mit Raspel und Klebeband an die Rute angepasst wurden, verklebten die Jugendlichen die Teile auf dem Rutenrohling. Nach Abschluss dieser Arbeit konnten die  sieben Kursteilnehmer den ersten Tag um 22.00 Uhr beschließen.

Am nächsten Morgen, man hatte sich für 8.00 Uhr verabredet, wurden die Ringabstände an den Rohlingen festgelegt. Hierzu teilten die Kursleiter Arbeitsblätter mit einer Berechnungsformel aus und nachdem der sogenannte Sprung an den Ruten festgelegt war, fingen die Jungs an, die Ringe mittels Kabelbindern in den zuvor berechneten Abständen an den Ruten zu befestigen.

Bis hier waren die Arbeiten noch relativ leicht zu bewältigen. Nun aber war das Wickeln der Ringe angesagt. Wie eingangs erwähnt, hatten die Jugendlichen unterschiedliche Bausätze gewählt, von einer leichten Spinnrute bis zur schweren Bootsrute. Dementsprechend unterschiedlich waren die Beschaffenheit und die Anzahl der Ringe. Hier variierte die Anzahl zwischen 6, 14 und zum Teil sogar Doppelstegringen.

Nach der Auswahl der Farbe des Wickelgarns konnte es losgehen. Eifrig drehten sich die Ruten auf dem Wickelbock, Faden für Faden wurde vorsichtig um die Rute gelegt. Hochkonzentrierte Jugendliche hielten ihre entstehenden Wicklungen auf Spannung. Jetzt nur keinen Fehler machen, bevor der Faden untergezogen und damit diese eine Wicklung beendet ist.  

Gegen 13.00 Uhr gab es mit Jägerschnitzel mit Pommes eine willkommene Unterbrechung und man konnte beim Essen auch ein wenig verschnaufen. Doch diese Pause sollte nicht lange währen, alle gingen relativ schnell wieder an ihren Arbeitsplatz zurück, denn: Einige Kursteilnehmer, die auch schon beim letzten Mal dabei waren, wussten welche Arbeit jetzt noch vor ihnen lag. Die Ruten mussten heute auf jeden Fall fertig gestellt werden. Im Laufe des Nachmittags setzten dann die ersten Ermüdungserscheinungen ein, missglückte Wicklungen taten ihr übriges. Jetzt waren die Betreuer gefragt die Motivation wieder aufzubauen, aber mit ein wenig Unterstützung und Zureden wurde auch dieser Tiefpunkt überwunden.

Als die letzten Wicklungen erledigt waren, musste nur noch lackiert werden. Hierzu wurden zu dem Wickelbock ein weiterer Haltebock und ein Elektromotor auf den Tisch geschraubt. Die zusammengesteckte Rute wurde nun in voller Länge in die Wickelböcke eingelegt und mit dem Griffstück in ein am  Elektromotor befindlichen Gummis befestigt. Jetzt konnte der Lack unter der ständigen Drehbewegung des Elektromotors gleichmäßig auf die Wicklung aufgebracht werden.

Es war vollbracht, ein Zwölfstundentag neigte sich dem Ende. Nach und nach kamen die Eltern und bekamen mit berechtigtem Stolz die sich in den Halterungen drehenden Ruten präsentiert. In den Augen der Eltern war zu erkennen, dass sie von dem Ergebnis sichtlich beeindruckt waren. Bemerkungen wie: ?Die sehen ja aus wie gekauft?, bestätigten dies. Jetzt mussten die Unikate noch die ganze Nacht in den Rutenböcken  drehen, bis der Lack getrocknet war.

Am Sonntagmorgen gegen 10.00 Uhr gingen wir zum Endspurt über. Die nun fast gebrauchsfertigen Ruten wurden aus den Halterungen genommen und erst einmal genau beäugt. Sind irgendwo ?Nasen? gelaufen? Stehen die Ringe alle in der Flucht? Alles war ok, so stand es in den Gesichtern der Jugendlichen geschrieben. Jetzt erklärte Nicolai noch abschließend, wie man mit den Ruten in den nächsten zwei Wochen umzugehen habe, ohne dass sie Schaden nehmen.  

Abschließend ist zu diesem Rutenbaukurs zu sagen, dass er höchst professionell von dem Ehepaar Spristersbach durchgeführt wurde. Ein solcher Kurs erfordert ein Höchstmaß an Geduld und Disziplin, sowohl von Betreuern als auch von den Kursteilnehmern. Es  war für alle Beteiligten sehr anstrengend! Aber davon ausgehend, dass hier jede Rute ein Unikat ist, nicht gekauft (das kann ja jeder) und qualitativ  höchsten Ansprüchen entspricht, ist ein solcher Kurs einfach nicht zu toppen. Die ersten Anmeldungen für den nächsten, noch nicht terminierten Rutenbaukurs liegen schon vor. Diese Tatsache spricht für sich.

 

Stefan Becker

Jugendlager in Eisenach

Eine Tradition wird fortgesetzt. Auch in diesem Jahr wurden wir zu einem Jugendlager nach Eisenach an den Trenkelhof eingeladen. Terminiert war diese Veranstaltung vom 24.5. bis 6. Mai 2013. So machten wir uns am Freitag gegen 16.00 Uhr auf den Weg, 4 Betreuer und 15 Jugendgruppenmitglieder. Ausgerüstet mit Großzelt, Feldbetten, Gasflaschen, Grill, Zeltheizung und natürlich einer Menge Angelzubehör fühlten wir uns für alle Eventualitäten gerüstet, denn die Wetterprognosen für dieses Wochenende waren alles andere als gut. Laut Aussage von Klaus Seefeld, 1. Vorsitzender des Angelvereins „Eiserne Ruh“ Eisenach, mussten wir regional mit unwetterartigen Regenfällen rechnen. Dies wollte uns aber nicht schrecken, denn die Vorfreude auf Eisenach war bei Erwachsenen und Jugendlichen gleichermaßen groß. Nach  zweistündiger Fahrt rollten wir mit unseren 4 Fahrzeugen und einem bis unters Dach beladenen Hänger am Zielort ein, wo wir herzlichst begrüßt und willkommen geheißen wurden. Der Aufbau des Nachtlagers folgte und schon eilten die Jungs an den See - einige an den Angelplatz vom Vorjahr, in der Hoffnung,  alte Erfolge wiederholen zu können.

Boilies in allen Geschmacksrichtungen wurden nun aus den Taschen gezaubert, Bissanzeiger auf die dafür vorgesehenen Rutenhalter montiert. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass unsere Jungs im Vergleich zum Vorjahr etwas aufgerüstet hatten. Dementsprechend hoch war auch die Erwartungshaltung innerhalb der Jugendgruppe.

In den ersten beiden Stunden hatte es den Anschein, als solle die Wetterprognose Recht behalten. Leichter Regen setzte ein, der aber glücklicherweise nach kurzer Zeit wieder von der Sonne verdrängt wurde. Es folgte eine trockene aber kalte  vom Vollmond beschienene Nacht. Dank unserer mitgebrachten Zeltheizung war dieser Umstand für uns aber gut zu händeln, unsere Jungs konnten sich bei Bedarf jederzeit in ein gut geheiztes  Zelt  zurückziehen.

Gegen 6.00 Uhr, mit einem von Rüdiger Lingelbach bereiteten Kaffee in der Hand, durfte ich einen wunderbaren Sonnenaufgang genießen, anschließend bereiteten wir das Frühstück für unsere Helden der Nacht und schüttelten Selbige behutsam aus ihren Schlafsäcken, denn wir waren ja zum Angeln hier.

Ein schöner und trockener Frühlingstag sollte vor uns liegen, angeltechnisch lediglich durch ein paar kräftige warme Mahlzeiten unterbrochen, die uns über den Tag verteilt von unseren Gastgebern gereicht wurden.

Vollkommen von der angekündigten Schlechtwetterfront verschont bleiben sollten wir aber nicht. Gegen 19.00 Uhr am Samstagabend setzte der angekündigte Regen ein und wollte bis zu unserer Abreise nicht mehr aufhören. Stefan Peil und meine Person drückten ungefähr ein Dutzendmal die sich stetig bildenden Wassersäcke aus dem Zeltdach, so konnten unsere Jungs ohne Zwischenfälle diese Nacht überstehen.

Um 11.00 Uhr am Sonntagmorgen, nach einer ungemütlichen Nacht und einem sehr feuchten Zeltabbau, machten wir uns auf den Heimweg. Der Regen begleitete uns bis zu unserem Vereinsheim in Marburg -Wehrda, wo wir gegen 14.00 Uhr unsere Schutzbefohlenen wohlbehalten an die schon warteten Eltern übergeben konnten.

Nun, wie immer an dieser Stelle, ein paar Worte des Dankes. Stefan Peil und ich können zwar die Planungen für solche Veranstaltungen übernehmen, durchführbar werden sie aber erst durch Personen, die uns unterstützend begleiten.

Danke an unser Vorstandsmitglied Achim Wallus, der wie immer zur Stelle war sowie an das Vereinsmitglied Jörg Schmidt, der diese Veranstaltung nun schon zum zweiten Mal unterstützte. Danke aber vor allem an die Vorstands- und Vereinsmitglieder aus Eisenach: Klaus S., Klaus A., Rüdiger, Andreas, André,  Michael und dem Trenkelhof -Team  für die Gastfreundschaft. Wir freuen uns schon, euch im Juli bzw. Oktober in Marburg wieder zu sehen.   

Die Stadt Marburg pflegt eine Partnerschaft mit Eisenach. Wir hingegen haben dort echte Freundschaft gefunden.

 

Stefan Becker

Fliegenfischerkurs des VHF

Am 20.04.2013 hatte der Verband unter Federführung des Vizepräsidenten Michael Wolfram zu einem Fliegenfischerkurs für Jugendliche geladen. Veranstaltungsort war der „Angelpark Wagner“ im schönen Kellerwald.

Speziell für diesen Kurs hatten wir, die Jugendleitung des Fischereivereins  Marburg, fünf Jugendliche angemeldet, die sich bereits mit der Thematik des Fliegenfischens befasst hatten. So trafen wir uns am 20. April gegen 7.00 Uhr morgens an unserem Anglerheim in Wehrda und fuhren von hier aus an den 60km entfernten Veranstaltungsort in Goddelsheim.

Nach der Begrüßung durch die Verbandsjugendleitung wurden die insgesamt 21 Kursteilnehmer in Kleingruppen aufgeteilt. Die Gruppen 1 und 2 wurden an einem unbesetzten Teich in verschiedenen Wurftechniken unterwiesen, Gruppe 3 wurde indes im Binden von Fliegenvorfächern geschult. Nach etwa 2 Stunden wechselten die Ausbilder um sicher zu stellen, dass am Ende jeder Jugendliche den gleichen Ausbildungsstand aufwies.

Den Jungs machte es sichtlich Spaß, bis auf die Tatsache, dass an diesem Morgen ein eisiger Wind  bei einer Außentemperatur von 3 Grad Celsius blies und die Finger bei den Wurfübungen sehr kalt wurden. Die Fliegenschnüre wollten sich bei dieser steifen Brise auch nicht so recht auf dem Wasser strecken. Im Laufe des Tages sollten sich die Wetterbedingungen aber noch verbessern. Warme Getränke und kurze Pausen halfen aber über das Schlimmste hinweg.

Gegen 13.30Uhr – nach einer kräftigen Erbsensuppe mit Wurst – Durften die Kursteilnehmer an der benachbarten Aar fischen gehen. Dankenswerterweise hatte der Besitzer des „Angelparks Wagner“, Boris Wagner, seine gut besetzten Pachtgewässer unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Hier nun durften die Jungs ihr Erlerntes unter Beweis stellen.

Die Aar ist - abgesehen von den Strömungsverhältnissen - mit unserer Wetschaft vergleichbar. Sie führte  zu diesem Zeitpunkt noch viel Wasser, dies und auch der Uferbewuchs war für unsere Anfänger in Sachen Fliegenfischen noch eine Herausforderung.

Dass das Feingefühl, welches an der Fliegenrute entwickelt werden muss und das korrekte Anschlagen im Falle eines Bisses, bei den Teilnehmern noch nicht so perfekt sein konnte, war klar. Den Ärger über jeden Fehlbiss konnte man in den Gesichtern unserer Jungs förmlich greifen. Hieraus resultierte jedoch keinesfalls Resignation, sondern sich steigernder Ehrgeiz und die Fangergebnisse sprachen für sich.      

Nach der Verabschiedung durch die Verbandsjugendleitung machten wir uns gegen 18.15Uhr auf den Heimweg. Ein anstrengender aber schöner und lehrreicher Tag neigte sich so seinem  Ende.

An dieser Stelle sei Michael Wolfram sowie den anderen Verantwortlichen ein großes Lob für die tadellose Organisation und gelungene Durchführung der Veranstaltung ausgesprochen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die ihre Freizeit opferten um unseren Jungs eine äußerst interessante und lehrreiche Schulung zu ermöglichen. Wir vom Fischereiverein Marburg hoffen und wünschen, dass in 2014 eine derartige Veranstaltung wiederholt werden kann. 

 

Wenn ja, sind wir wieder da!

 

Stefan Becker

Hechtangeln

Wie in den Jahren zuvor, führten wir auch in diesem Jahr ein Jugendgruppen - Hechtangeln an unseren Vereinsgewässern in Marburg - Cappel durch. Um die bescheidenen Ergebnisse der letzten Jahre vielleicht ein wenig verbessern zu können, hatten wir uns in den letzten beiden Jugendgruppenstunden noch einmal intensiv mit dem Thema Hechtangeln beschäftigt.

Hierzu hatten wir unterstützend Vereinsmitglied Dirk Brauer als Referenten geladen. Dieser Hechtspezialist sollte den Jugendlichen noch mehr Wissen und Fertigkeiten vermitteln, was er gerne tat. Mit Arbeitsblättern, Bildmaterial, Ruten und verschiedensten Ködern wurde versucht den Jungs das Thema Hecht noch einmal näher zu bringen.

Dementsprechend gerüstet, brachen wir am 28.01.2012 auf, um die Theorie in die Praxis umzusetzen. Die Veranstaltung war von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr geplant und so trafen sich zwanzig hoch motivierte Jugendliche um ihrem Zielfisch nachzustellen. Das geheizte Vereinsheim des Hundevereins Cappel, welches uns dankenswerterweise auch in diesem Jahr kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, war ab und an eine willkommene Möglichkeit sich aufzuwärmen oder das Mittagessen zu sich zu nehmen. Ich war erstaunt, welches Durchhaltevermögen unsere Jungs an den Tag legten.

Das Ergebnis eines arbeitsintensiven Angeltages waren: Ein Hecht, zwar untermaßig, aber ein Hecht - und die Erkenntnis eines Jugendlichen, bei der Erstellung von Stahlvorfächern in Zukunft etwas mehr Sorgfalt walten zu lassen, nachdem er einen anderen schönen Hecht verloren hatte.

Fazit: Wir hatten wieder einmal sehr viel Spaß an unseren Vereinsgewässern und die Jungs konnten einiges dazulernen, zwei wichtige Faktoren der Jugendarbeit. Danken möchte ich an dieser Stelle noch Herrn Dirk Brauer, der uns auch bei dieser Veranstaltung tatkräftig unterstützt hat.

 

Stefan Becker